Bester Schutz für Dich und Dein Kind

Wenn Du schwanger werden möchtest oder es bereits bist, solltest Du Deinen Impfstatus überprüfen. Impfungen können Dich und Dein Kind während der Schwangerschaft vor Infektionen schützen, die insbesondere Deinem Kind gefährlich werden können. Es ist übrigens möglich, alle fehlenden und notwendigen Impfungen, mit Ausnahme der Lebendimpfstoffe, auch in der Schwangerschaft zu verabreichen. Weitere konkrete Informationen zu den einzelnen Impfungen findest Du auf dieser Seite. Die Antikörper, die Du dank der Impfungen hast, werden während der Schwangerschaft auf Dein Kind übertragen und bilden den sogenannten „Nestschutz“, durch den Dein Baby in der ersten Zeit geschützt ist, bevor es selbst geimpft werden kann.

Dein Impfstatus

Viele der für Dich empfohlenen Impfungen hast Du wahrscheinlich ohnehin schon erhalten – vielleicht müssen sie nur aufgefrischt werden. Andere Impfungen solltest Du jetzt, da Du schwanger bist oder werden möchtest, neu in Erwägung ziehen. Und einige sind besonders saisonal oder bei bestimmten gesundheitlichen Voraussetzungen sinnvoll. In aller Ausführlichkeit berät Dich zu diesem Thema Deine Frauenärztin bzw. Dein Frauenarzt. Sie kennen die aktuellen Empfehlungen der Ständigen Impfkomission (STIKO) und des Robert-Koch-Instituts (RKI) so gut wie Deine individuelle gesundheitliche Situation – und sagen Dir, welcher (weiterer) Impfschutz für Dich persönlich sinnvoll und wichtig ist.


Vervollständigung aller altersentsprechenden Impfungen
vor der Schwangerschaft bei Kinderwunsch


Während der Schwangerschaft explizit empfohlen 
(egal, ob auch schon vor der Schwangerschaft geimpft): 

 
Impfungen, die nicht zu den standardmäßigen Impfungen gehören, 
aber bei Risiko individuell abgewogen werden können 

Deine Fragen

Maternale Immunisierung bezieht sich auf die Impfung von Schwangeren. Durch die Impfung in der Schwangerschaft werden zwei Personen mit Antikörpern versorgt: Die Schwangere und das ungeborene Kind. Durch die Impfung werden Antikörper gebildet, die über die Plazenta auf das Baby übertragen werden. Das bietet dem Neugeborenen in den ersten Lebensmonaten, in denen es besonders anfällig ist, einen Nestschutz. Besonders empfohlene, maternale Impfungen sind Keuchhusten-, Grippe- und RSV-Impfung.

Nestschutz bezeichnet die vorübergehende Immunität, die ein Neugeborenes von der Mutter erhält. Diese Immunität wird durch Antikörper vermittelt, die während der Schwangerschaft über die Plazenta auf das Baby übertragen werden. Dieser Schutz hilft dem Baby, in den ersten Wochen und Monaten nach der Geburt vor bestimmten Infektionen geschützt zu sein, bis es selbst geimpft werden kann oder sein eigenes Immunsystem genügend gereift ist.

Lebendimpfstoff: Enthält abgeschwächte, aber lebende und vermehrungsfähige Erreger. Diese Impfstoffe erzeugen eine starke und langfristige Immunantwort, da sie den natürlichen Infektionsprozess nachahmen. Beispiele sind MMR (Masern, Mumps, Röteln) und Windpocken (Varizellen). Diese Impfungen sind in der Schwangerschaft nicht möglich.

Totimpfstoff: Enthält abgetötete Erreger oder Teile von Erregern oder deren Gifte, die nicht mehr krank machen können. Diese Impfstoffe sind für Schwangere sicher. Beispiele sind die Tetanus-, Diphtherie-, Pertussis-, Grippe- und die Hepatitis-B-Impfstoffe.

Enge Angehörige (Partner oder Partnerin, Großeltern, Geschwister, andere enge Familienangehörige) sollten folgende Impfungen erhalten, um indirekten Schutz für das Neugeborene zu bieten: Keuchhusten, Grippe, Masern, Mumps, Röteln, Windpocken. Angehörige können manchmal auch in Deiner betreuenden Frauenarztpraxis mitgeimpft werden, sprich Deine Frauenärztin oder Deinen Frauenarzt darauf an.

Die Grippeimpfung ist für Schwangere wichtig, da sie während der Schwangerschaft ein erhöhtes Risiko für schwere Grippeverläufe haben. Das höhere Risiko entsteht durch die normalen Veränderungen des Körpers durch die Schwangerschaft wie ein reduziertes Immunsystem und ein angestrengter Kreislauf. Eine Grippe kann zu ernsthaften Komplikationen wie Frühgeburten, niedrigem Geburtsgewicht und sogar zum Tod führen. Die Impfung schützt sowohl die Mutter als auch das Baby durch die Übertragung von Antikörpern.

Ja, alle Impfungen sowohl mit Lebend- als auch mit Totimpfstoffen sind während der Stillzeit sicher und können bedenkenlos verabreicht werden. Stillende Mütter können sich impfen lassen, um sich und ihr Baby zu schützen. Es gibt keine Hinweise darauf, dass Impfungen während der Stillzeit dem Säugling schaden. Eine Ausnahme ist die Gelbfieber-Impfung, diese wird in der Stillzeit nicht geimpft.

Es besteht kein erhöhtes Risiko für das Baby, wenn Du kurz vor oder kurz nach einer Impfung schwanger geworden bist. Das gilt auch für die Lebendimpfungen gegen Masern, Mumps, Röteln und Windpocken. Wenn Du geimpft wurdest, bevor Du wusstest, dass Du schwanger bist, solltest Du Deine Frauenärztin oder Frauenarzt informieren. Ein Schwangerschaftsabbruch ist deswegen nicht notwendig.

In der Schwangerschaft stellt sich Dein Körper um: Du atmest für zwei, Du pumpst Blut für zwei und Dein Immunsystem arbeitet weniger, damit Dein Baby nicht abgestoßen wird. Das macht Dich aber anfälliger für Krankheiten. Impfungen bieten daher einen effektiven und sicheren Schutz für Dich und Dein Baby. Eine akute, durchgestandene Grippeinfektion in der Schwangerschaft kann etwa zu Frühgeburt führen und birgt damit größere Gefahren als eine Grippeschutzimpfung.

Nein, bei manchen Impfungen wird empfohlen, vier Wochen Abstand zu einer geplanten Schwangerschaft zu haben. Bestimmte Impfungen zur Grundimmunisierung sind in der Regel vor einer Schwangerschaft bereits abgeschlossen.

Um festzustellen, ob Du gegen bestimmte Krankheiten geimpft oder immun bist, kannst Du Deinen Impfausweis überprüfen oder beim nächsten Besuch in der Frauenarztpraxis mitnehmen. Deine Frauenärztin oder Dein Frauenarzt berät Dich zu fehlenden Impfungen, ganz allgemein oder wenn Du demnächst schwanger werden möchtest.

Auf weitere Infektionserkrankungen werden in der Schwangerschaft dann regulär nach der Mutterschafts-Richtlinie Untersuchungen durchgeführt:
Bestimmung des Röteln-IgG-Antikörpertiters, falls keine zwei Impfungen im Impfausweis dokumentiert sind, eine Untersuchung auf Hepatitis-B (HBsAg) sowie eine Untersuchung auf HIV, falls Du der Untersuchung zustimmst.

Impfreaktion: Dies sind völlig normale, milde Reaktionen auf eine Impfung, die zeigen, dass das Immunsystem auf den Impfstoff reagiert. Dazu gehören Schmerzen an der Injektionsstelle, leichte Schwellungen, Rötungen oder leichtes Fieber. Diese Reaktionen gehen von selbst wieder weg.

Nebenwirkungen: Dies sind unerwünschte Effekte, die nach einer Impfung auftreten können, aber sehr selten sind. Sie können schwerwiegender sein als eine normale Impfreaktion und sollten medizinisch abgeklärt werden. Beispiele sind allergische Reaktionen oder neurologische Probleme.

Während der Schwangerschaft passt sich das Immunsystem an, um das ungeborene Kind nicht abzustoßen und gleichzeitig die Abwehrkräfte der Mutter aufrechtzuerhalten. Dies bedeutet, dass schwangere Frauen anfälliger für bestimmte Infektionen sind, was erklärt, warum Impfungen so explizit empfohlen werden.

Nein, die MMR-Impfung ist ein Lebendimpfstoff und wird während der Schwangerschaft nicht geimpft. Frauen sollten die MMR-Impfung mindestens vier Wochen vor Schwangerschaft abgeschlossen haben. Falls das nicht der Fall ist, sprich mit Deiner Frauenärztin oder Deinem Frauenarzt darüber.

Das Reisen in der Schwangerschaft ist beliebt und möglich. Jeder Schwangeren wird aber von Reisen in Infektionsrisikogebiete der Welt abgeraten. Für bestimmte Länder sind Reiseimpfungen notwendig: Dazu gehören etwa Hepatitis A, Gelbfieber, Typhus und Tollwut. Lässt sich die Reise nicht verschieben, können bei Notwendigkeit Reiseimpfungen auch während der Schwangerschaft erfolgen. Sprich Dich dazu mit Deiner Frauenärztin oder Deinen Frauenarzt ab.

Ja, einige Impfungen können das Risiko für Frühgeburten verringern, indem sie schwere Infektionen verhindern, die zu Komplikationen während der Schwangerschaft führen könnten. Beispielsweise kann die Grippeimpfung oder COVID-19-Impfung das Risiko von krankheitsbedingten Komplikationen und Frühgeburten nachweislich senken.

Gegen einige Infektionen gibt es keinen Impfschutz. Dazu gehören etwa HIV, Cytomegalovirus (CMV), Toxoplasmose, Listerien, Zika-Virus, Streptokokken der Gruppe B. Hier gibt es bestimmte Verhaltensweisen und Präventionsmaßnahmen, um Infektionen oder Kontakt mit Erregern zu vermeiden: Gründliche Hygiene, Abstand zu erkrankten Personen und Meiden von bestimmten Lebensmitteln oder Tätigkeiten.

Ja, die Grippeimpfung ist saisonal und wird in der Regel im Herbst vor Beginn der Grippesaison empfohlen. Schwangere sollten sich während der Grippesaison mit dem neuesten Impfstoff impfen lassen, um sich und ihr Baby zu schützen. Eine neue Impfmöglichkeit ist die Impfung gegen die saisonal auftretenden Erkrankungen durch Respiratorische Synzytial-Viren (RSV-Impfung).